Die Gruppe Seitenwechsel verabschiedet sich
Am 14. Dez. 1999 gründete Bernd Kopp das Projekt ‘Seitenwechsel’, angeregt und ermög-licht durch die Gefängnisseelsorgerin Eva Kopp: Häftlinge in Zürcher Vollzugsanstalten sollten GesprächspartnerInnen haben.
Wir dürfen auf eine enorme Palette an spannenden Begegnungen, an Berührendem, an Dankbarkeit, Ratlosigkeit, Traurigkeit und Glücklichem zurückblicken. Briefe und Gespräche waren das wichtigste Kommunikationsmittel. Dazu kamen thematische Pfarreigottesdienste, Engagements im Firmunti, öffentliche Präsentationen der Arbeit und die Teilnahme an Gefangenenweihnachtsfeiern. An regelmässigen Sitzungen wurden die Frustration über Justizwillkür, die Ohnmacht gegenüber scheinbar Aussichtslosem, Unsicherheiten und Glücksmomente ausgetauscht sowie unglaubliche Geschichten und Einblicke erzählt. Nie gab es Spannungen oder Konflikte in der Gruppe. Die Kirchenpflegen unterstützten die Tätigkeit grosszügig, ebenso die Seelsorgenden.
Der biblische Horizont hiess: «Ich war im Gefängnis und ihr habt mich besucht.» (Mt 25, 36)
In fast 20 Jahren teilten sich bis zu 10 Personen die Kontakte auf. Zuletzt ging nicht die Arbeit aus – diese Menschen gibt es immer noch! Vielmehr lässt das Untersuchungsgefängnis Pfäffikon kaum Fremdbesuche mehr zu, auch andere Bedingungen haben sich verschlechtert, aber auch die Gruppenmitglieder sind älter geworden und familiär in neuer Weise gefordert. Zufrieden und dankbar erlebten wir ein gelungenes Kirchesein.
Lucia Di Carlo, Gaby Frei, Bernd Kopp, Eva Kopp, Lioba Robach, Käthi Wirth.

Andrea Balzer
Leitungsassistentin

Karin Egli-Naef
Administration

Marisa Nanni
Administration